Tuberkulose wirksam behandeln


Antibiotikaresistenzen vermeiden
Tuberkulose wirksam behandeln

Pharmazeuten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) entwickelten eine Strategie, um die Wirksamkeit eines gängigen Tuberkulose-Antibiotikums zu verbessern. Gleichzeitig verhinderten sie im Experiment eine Resistenzentwicklung.

Problem Multiresistenz

Tuberkulose ist eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit vorwiegend der Atemwege und wird durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis übertragen. Infizierte geben die Krankheit über Tröpfcheninfektion an Menschen in ihrer Umgebung weiter. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika. „Zunehmend bilden die Bakterien aber Resistenzen gegen die gängigen Antibiotika aus“, warnt Prof. Andreas Hilgeroth vom Institut für Pharmazie der MLU. Spricht ein Patient nicht mehr auf die Standardtherapie an, muss man auf stärkere Medikamente mit meist stärkeren Nebenwirkungen ausweichen. Bildet ein Bakterienstamm gegen mehrere Antibiotika eine Resistenz aus, spricht man von einer so genannten multiresistenten Tuberkulose. Im Jahr 2016 verzeichnete die Weltgesundheitsorganisation fast eine halbe Million Todesfälle aufgrund von multiresistenten Tuberkuloseerkrankungen.

Neue Strategie: Wirksamkeit bekannter Antibiotika verbessern

Tuberkulosebakterien verhindern eine effektive Antibiotikawirkung, indem sie die Wirkstoffe aus ihrem Zellinneren herauspumpen, bevor diese ihre Wirkung entfalten können. „Wenn man diesen Pumpmechanismus innerhalb der Bakterien blockiert oder zumindest behindert, lässt sich die Wirksamkeit gängiger Medikamente womöglich verbessern“, erläutert Hilgeroth das Vorgehen der Wissenschaftler. Die Pharmazeuten kombinierten in ihren Versuchen eine neu entwickelte chemische Substanz mit gängigen Tuberkulose-Antibiotika und prüften deren Wirksamkeit. Insbesondere mit dem Antibiotikum Isoniazid erhielten die Forscher sehr gute Ergebnisse und der Pumpmechanismus in den Bakterien wurde blockiert. „So kann das Isoniazid seine Wirkung besser entfalten“, fasst Hilgeroth zusammen.

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

News

Antidiabetika schützen das Herz
Antidiabetika schützen das Herz

Verringertes Infarktrisiko

Menschen mit einem Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu versterben – auch bei guter Stoffwechselkontrolle. Einige Antidiabetika scheinen die Gefahr dafür jedoch zu verringern.   mehr

Teenager gegen Meningokokken impfen
Teenager gegen Meningokokken impfen

Weil sie besonders gefährdet sind

Neben Säuglingen sind vor allem Jugendliche gefährdet, sich mit Meningokokken zu infizieren. Deshalb hat die STIKO jetzt ihre Impfempfehlungen aktualisiert: Alle 12- bis 14-Jährigen sollen die Meningokokkenimpfung erhalten, unabhängig davon, ob sie schon vorher dagegen geimpft worden sind.   mehr

Auf Borstenhygiene achten
Auf Borstenhygiene achten

Keimfalle Zahnbürste

Regelmäßiges Zähneputzen soll Zahnfleisch und Zähne eigentlich gesund halten. Doch achtet man dabei nicht auf die Hygiene, wird die Zahnbürste zur Keimschleuder.   mehr

Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht
Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht

Mythos entkräftet

Bei feuchtem Wetter wird das Rheuma schlimmer – das hat schon die Großmutter gewusst. Und auch heutzutage klagen darüber viele Menschen, die an Erkrankungen von Knochen, Muskeln oder Gelenken leiden. Doch laut einer aktuellen Untersuchung gehören wetterfühlige Knochen ins Land der Phantasie - bis auf eine Ausnahme.   mehr

Long-COVID bei Kindern
Long-COVID bei Kindern

Studie bestätigt

Long-COVID ist schon lange ein Thema bei Erwachsenen – doch sind auch die Kleinsten betroffen?   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Apotheke am Bayrischen Platz
Inhaber Michael Schwalbe
Telefon 0341/2 11 85 35
E-Mail apo.bayr.platz@gmx.de